Es ist ja so: Manchmal hat man gerade kein Glück, und dann kommt das Pech auch noch dazu. Und offenbar beschleicht viele Menschen in Kontinentaleuropa, Großbritannien und den USA genau so ein Gefühl. Denn ein zentrales Versprechen scheint nicht mehr eingelöst zu werden: „Meine Kinder werden es einmal besser haben als ich.“ Jede Elterngeneration will diesen Satz unterschreiben. Müssten Soziologen das Lebensgefühl der Aufschwungsgeneration der Nachkriegsära in einem Satz zusammenfassen, so würde er genau so lauten. Und tatsächlich hätte es bis vor Kurzem niemand gewagt, an dieser These zu rütteln. Doch nachdem mit dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und der größten Staatspleite der jüngeren Vergangenheit in Griechenland die Wirtschaftssysteme des Westens doch massiv wankten, scheint dieser Satz fast schon zynisch zu klingen: Sozialer Aufstieg ist alles andere als gewiss.
Denn Wachstum scheint in den Industrienationen mittlerweile so etwas wie ein Fremdwort zu sein – zumindest für die jungen Generationen. Erlebten die Babyboomer, also jene Menschen, die zumeist zwischen 1946 und 1964 auf die Welt gekommen waren, in ihren ersten Jahren auf dem Arbeitsmarkt noch einen Boom und im Schnitt ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von drei Prozent pro Kopf, so war das bei den Mitgliedern der Millennials (den zwischen 1982 und 2000 Geborenen) ganz anders. Die große Finanzkrise des Jahres 2008 hat ihnen einen Strich durch die Karriererechnung gemacht.
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